
The fast, the loud and the furious.
Aus der Asche von EAVES und ENGRAVE wurde Ende 2005 das, was heute ohne Zweifel mit zur Speerspitze der deutschen Hardcore Szene gehört. TRAINWRECK. Gefühlt spielen sie jeden Tag im Jahr eine Show auf der sie sich den Arsch aufreißen. Ganz so ist es zwar nicht, aber dennoch ist diese Band wahnsinnig present. Im Rücken bis dato eine MCD/12“, eine Split CD/LP mit COMADRE und eine vierer Split CD/LP mit ZANN, PERTH EXPRESS, GHOSTLIMB und dieses Jahr dann die neueste Walze „Of Concrete Canyons And Inner Wastelands“. Mehr dazu, die musikalische Vergangenheit, Texte, Sound, Tourleben und und und nun von Andi (Stimme) und Marc (Gitarre).
Andi, erzähl mir warum es zum Engrave Split kam und wie weit da Trainwreck schon in euren Köpfen war.
Andi: Ich schätze wir haben uns aus den gleichen Gründen aufgelöst, wie die meisten Bands auch. Zunächst hatte unser Schlagzeuger wegen seinem Medizinstudium nicht mehr wirklich zeit für die Band. Er hat zwar gesagt, dass er noch weiter machen könnte, aber dann nur in einem zeitlich sehr begrenzten Rahmen und eine Band, die alle paar Monate mal ein Konzert spielt und das wäre uns Allen wohl nicht genug gewesen.
Tja und dann kamen da halt noch so ein paar zwischenmenschliche Probleme dazu. Man hat sich halt über die Jahre (sieben waren es glaub ich..) ein wenig auseinander gelebt. Jeder hatte dann irgendwannn so seine eigenen Vorstellungen davon, wie die Band zu klingen hat, was für Konzerte man spielen möchte usw. Da gab es dann halt mal des Öfteren Reibereien und Diskussionen, was wie ich finde nur natürlich ist, wenn fünf verschiedene Leute in einer Band zusammen spielen. Da muss man halt versuchen einen gemeinsamen Nenner zu finden und das haben halt bestimmte Personen nicht verstanden, konnten mit Kritik nicht umgehen und haben ihren Frust dann in sich aufgestaut. Es wurde nie drüber geredet und irgendwann hats dann halt geknallt. Lustigerweise allerdings erst nachdem die Band schon lange aufgelöst war und TRAINWRECK schon aktiv waren. Im nachhinein war der Split vermutlich schon lange überfällig gewesen, auch wenn ich das damals nicht wahr haben wollte. Aber für eine bestimmte Person war die Band halt kein Freundschaftsding mehr, sondern ein Vehikel zum Ego polieren und in dessen Rahmen man sich halt mit zwei Arschlöchern rumschlagen muss. Na ja, zumindest einem Arschloch, wie er mir mal in einer Email unmissverständlich klar gemacht hat.
Nachdem ENGRAVE 2004 das zeitliche segneten, war TRAINWRECK allerdings noch nicht in unseren Köpfen, da EAVES ja auch noch sehr aktiv waren. Für Timo und mich war aber klar, dass wir weiter Musik machen wollen. Marc, Martin und Felix wollten nach dem EAVES Split dann auch eine neue Band an den Start bringen. Wir haben uns also gesucht und gefunden, zumal wir uns schon lange kannten, mit unseren alten Bands gemeinsam auf Tour waren und Bandmäßig so ziemlich die gleichen Ideen und Vorstellungen hatten.
Ok Marc, erzähl du mir warum es zum EAVES Split kam und wie es bei euch mit Trainwreck war zu dem Zeitpunkt.
Marc: Also EAVES haben sich hauptsächlich deswegen aufgelöst, weil zwei von uns zu wenig Zeit neben Uni, Familie und Beruf hatten, um in einer tourenden Band zu spielen. Felix, Martin und ich hatten aber alle noch Lust darauf und vor allem Zeit. Schon während EAVES gab es mal ein kleines Nebenprojekt von Felix, Martin und mir. Aber das ist dann irgendwie nach drei Songs eingefroren worden. Als sich EAVES im November 2005 aufgelöst haben, hatten wir mit TRAINWRECK schon ein paar Mal geprobt und ein oder zwei Songs geschrieben. Zustande kam dies, weil Felix und ich den Andi und Timo noch gut aus der Zeit kannten, in der ENGRAVE und EAVES zusammen auf Tour waren. Andi war viel auf Konzerten und meinte immer wieder, dass er Lust hätte, eine neue Band zu gründen. Auch Timo hatte hier und da mal mit anderen Leuten geprobt. Irgendwann haben Felix und ich den Andi angequatscht, der hat dann Timo kontaktiert und Martin war ja sowieso dabei. Zu der Zeit waren wir auch noch alle Studenten und hatten mehr Zeit. Darum war auch von Anfang an klar, dass TRAINWRECK viel touren würde. Die 12" haben wir dann von Oktober bis Dezember geschrieben und im Januar waren wir dann aufnehmen und kurz danach spielten wir die erste Show. Zu der Zeit wussten wir auch schon, dass wir ein paar Shows auf der BURIAL YEAR Tour im März 2006 mitspielen würden. Der Robert von Adagio/ZANN hat uns da echt geholfen. Das war also quasi die Motivation.
In wie weit hilft oder half euch die Erfahrung aus euren alten Bands?
Andi: Generell ist es einfach so, dass TRAINWRECK eben nicht mehr unsere erste Band ist und wir mit unseren alten Bands schon eine Menge "Lehrgeld" bezahlt haben.
Wir fangen also nicht wieder bei Null an und müssen aus den gleichen Fehlern lernen. Das fängt beim Equipment an, geht übers Aufnehmen und Rausbringen von Platten bis hin zum Touren organisieren. Da wir in den ganze Jahren eine Menge Leute kennen gelernt haben ist das sicherlich auch von Vorteil. Und ich schätze wir haben auch aus den Dingen gelernt, die zur Auflösung von EAVES und ENGRAVE geführt haben, etwa, dass man sofort Dinge ansprechen sollte, die einem sauer aufstoßen.
Marc: Erfahrung ist auch wichtig, was das Zusammenspielen anbelangt. Vor allem aber ist es wichtig gewesen, dass alle in der Band wissen, was es bedeutet in einer tourenden Band zu spielen. Dass man die Leute nicht mehr erziehen muss, bzw. dass jeder genau weiß, worauf er sich da einlässt und dass es manchmal auch zu sehr unangenehmen Situationen kommen kann und der Spaß an der Sache dann deutlich verschwindet. Man weiß einfach mehr, was man will und besonders natürlich was man nicht will. Das erleichtert alles ungemein.

Erzählt mal wie das mit den Shows so ist. Vom Gefühl her. Ich hab euch sowohl in voller Hütte, als auch schon in einem Proberaum vor 10 Leuten gesehen? Da ihr schon eine ganze Weile im Biz seit- was hat sich Eurer Ansicht nach in den Jahren so alles verändert? Sowohl im Positiven als auch im Negativen.
Andi: Shows sind das Beste, egal ob jetzt vor 10 oder 300 Leuten. Wir machen Musik ja hauptsächlich für uns selbst, von daher ist es eigentlich egal wie viele Leute uns zuhören, weil es einfach ein gutes Gefühl ist, die Musik und Texte, die wir selbst geschrieben haben, volle Pulle rauszuballern und sich eine halbe Stunde mal so richtig "auszukotzen". Es hat schon etwas (Achtung Klischee:) Kathartisches an sich. Klar ist es dann noch besonders cool, wenn Leute da sind, denen es gefällt und die durch unsere Musik bewegt werden, so dass man zusammen das Konzert zelebrieren kann. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes und das absolut Größte, was einem Musiker passieren kann. Aber wir haben auch schon Konzerte vor einer handvoll Freunden gespielt, die irgendwie etwas ganz Besonderes waren. Gut, es ist manchmal schon ein bisschen frustrierend, wenn man stundenlang zu einem Konzert fährt und dann ist kein Schwein da, oder es interessiert sich keiner für das, was wir machen. Da hilft es dann aber sich daran zu erinnern, dass man Musik ja zuerst einmal für sich selbst macht, um kreativ zu sein und sich auszudrücken (was, wie ich finde, lebenswichtig ist).
Ob ein Konzert gut oder schlecht ist, hängt also nicht von der Zahl der Konzertbesucher ab, eigentlich finde ich es klein und überschaubar sogar besser, als vor mehreren hundert Leuten.
Was hat sich in den Jahren alles verändert? Ich will ja nicht rumheulen, dass früher alles besser war, aber ich habe schon das Gefühl, dass die Punk/ HC Szene Ende der 90er um einiges politischer war, als es heute der Fall ist. Heutzutage kommt mir alles (Aufgepasst Generalisierung!) etwas oberflächlicher vor, manchmal habe ich den Eindruck, dass Style und Image das Einzige ist was die Leute interessiert. Wer am meisten Tattoos und die coolsten Bandshirts hat, hat die meisten Szenepunkte oder so. Auch bei Konzerten scheint es mir manchmal, dass die Leute sich einfach nur berieseln lassen wollen, anstatt sich vor die Glotze zu setzen, guckt man sich halt n Konzert an und sobalds zu Ende ist geht’s schnell nach Hause, aber am Besten vorher noch Platten und Shirts kaufen...
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass alles Scheiße ist, es gibt, genau wie vor zehn oder mehr Jahren, noch immer jede Menge Leute, die coole und inspierierende Sachen auf die Beine stellen und Deppen gabs früher auch genügend.
Marc: Also Shows machen generell, mit wenigen Ausnahmen immer Spaß. Manchmal kommt es halt aus verschiedensten Gründen dazu, dass man mal nicht vor so vielen Leuten spielt (2-10), wie damals in dem Proberaum, obwohl es da noch ging. Da passiert halt einfach. Aber das macht uns trotzdem Spaß. Die paar Leute kommen ja trotzdem, um dich zu sehen. Der Abend war auch echt toll. Es ist auf jeden Fall immer besser eine Show zu spielen als einen Day-Off zu haben. Große Shows machen auch Spaß, aber die sind oft irgendwie unpersönlicher.
Was hat sich so verändert? Viel und nichts. Ich glaube es gibt in diesem HC/Punk/Emo-Bereich alle paar Jahre eine neue Stilrichtung mit dazugehöriger Mode, die dann eine Weile bleibt, bis wieder was Neues dazu kommt. Mal sehen, ob das so weiter geht. Als ich Anfang/Mitte der Neunziger anfing, auf Shows zu gehen, sahen auch alle ganz anders aus.
Durch die Medien ist es sicherlich einfacher, sein Zeug unter die Leute zu bringen. Man kann auch bessere Aufnahmen mit wenig Geld machen. Die Öffnung der Grenzen und der Euro haben das Touren in Europa evtl. ein bißchen erleichtert. Wenn man sich Fragen in Interviews von vor 10 Jahren durchliest, sagen die Leute oft "früher war alles besser", das kann ich nur bedingt unterschreiben. Damals war mehr Feuer unterm Hintern, habe ich das Gefühl, vielleicht, weil alles schwieriger war. Ich denke auch, dass im Zuge dieses MTV-Emo/Screamo/Punks der Modeaspekt alles andere oft überschattet und Inhalte immer mehr in den Hintergrund treten. Auf der anderen Seite wäre ich glaube ich auch schon längst nicht mehr dabei, wenn es mir nicht immer noch Spaß machen würde. Und viele Leute engagieren sich ja auch sehr stark, damit das Ganze nicht bloß zum Soundtrack einer Modeerscheinung wird.
Wie siehst Du im Allgemeinen die deutsche Szene im Moment?
Andi: Auch wenns Bands wie YAGE, LOXIRAN/CHISPA oder ENFOLD nicht mehr gibt, schätze ich ist die "Szene" noch genauso lebendig und aktiv wie immer. Gut, man könnte darüber streiten, ob die Bands die zurzeit unterwegs sind genauso viel Gewicht haben, wie jene von damals, aber das ist letztendlich eine subjektive Empfindung und so war und ist es nun mal auch immer gewesen: Gute Bands kommen und gehen (PERTH EXPRESS) und ich schätze auch das gehört zu einer gute Kapelle, dass man sich zum gegebenen Zeitpunkt auflöst. Das Wichtigste ist aber, dass es immer weiter geht... und ich finde es gibt noch immer jede Menge coole Bands: ZANN, LOUIS CYPHRE (obwohl die ja momentan mehr sporadisch aktiv sind), DANSE MACABRE, JUNE PAIK, CAVE CANEM, PATTERNS und PLANKS zum Beispiel, oh ja, Marcs neue Band GLASSES – die können auch was...
Marc: Das ist eine sehr schwierige Frage, weil ich keine einheitliche Szene sehe. Es gibt überall Subszenen, zu denen ich oft nicht so viel Zugang habe. D.h. ich müsste jetzt jede einzelne Szene beschreiben. Aber das ist wohl eher müßig. Diese Pluralität ist sicherlich gut und notwendig. Ich finde es nur sehr schräg, das man versucht unter den Oberbegriffen Screamo, Emo, Punk und Hardcore, Menschen in eine Schublade zu stecken, die oft absolut gar nichts gemeinsam haben. Außer vielleicht Buttons und Gitarrenmusik.
Ich würde mich am ehesten noch in die D.I.Y. Szene miteinrechnen, obwohl es da weniger um einen konkreten Sound geht, als vielmehr um eine Einstellung zur Sache. Diese Szene hat meiner Meinung nach einen großen Aufwind, weil es z.B. über die modernen Kommunikationsmittel wesentlich einfacher ist, ein Netzwerk aufzubauen.
Ihr hatte bisher immer eine recht gute Connection zu amerikanischen Bands vor allem was das Touren betrifft. Ihr wart ja mit BURIAL YEAR, COMADRE, GRAF ORLOCK und AKIMBO schon unterwegs. Wie kam es immer dazu und wie war das so? Was blieb nachhaltig hängen?
Andi: Mit unseren Touren hatten wir fast immer Glück. Ich denke, dass wir bei so vielen coolen Touren mitfahren konnten, hat halt wieder damit zu tun, dass wir eine Menge Leute kennen. Wir kennen Robert von ZANN/ Adagio Records ganz gut und er die BURIAL YEAR, COMADRE und GRAF ORLOCK Touren gebucht. Also die BURIAL YEAR Tour war die Erste, die wir gemacht haben. Wir dachten "Hey das sind ex-TAKARU-Leute, das kann eigentlich nur cool sein, lasst uns da mal versuchen ein paar Shows mitzuzocken". Robert hat uns dann angeboten, da direkt zwei Wochen draus zu machen.
Na ja und das war halt super – direkt von Anfang an. Also gut am ersten Abend hat man sich noch beschnuppert, aber ich kann mich noch genau erinnern, wie Dan von BURIAL YEAR nach der zweiten gemeinsamen Show und einer kurzen Nacht meinte: "Dude this tour is gonna be so much fun.". Wir haben uns halt auf Anhieb super mit Denen verstanden, ich weiß auch nicht worans lag, das gibt’s ja auch nicht häufig, aber so war es. Und bei COMADRE und GRAF ORLOCK war es genau das Gleiche. Ich kann da nur sagen, dass das ein paar der nettesten, herzlichsten und besten Menschen auf der ganzen Welt sind. Da sind auf jeden Fall tiefe Freundschaften entstanden.
Ach ja, also mit BURIAL YEAR lief es dann so gut, dass wir uns am Ende der Tour einig waren eine Split Lp zusammen zu machen und dann im darauf folgenden Jahr zusammen in Amerika zu touren. Wir waren dann also Ende des Jahres im Studio, um für die Split aufzunehmen, wir hatten alles im Kasten und dann kam eine Mail von BURIAL YEAR, dass sie sich aufgelöst haben. Damit waren dann erst mal alle Pläne, die wir bis dahin hatten zunichte. Lustigerweise hatten COMADRE, die ja wie BURIAL YEAR auch aus San Francisco kommen, davon gehört und haben uns angeboten uns bei der Tour zu helfen, falls wir die denn noch immer machen wollten. Na ja und dann haben wir halt einfach COMADRE gefragt, ob sie nicht Bock hätten die Split mit uns zu machen.
Sie waren auf jeden Fall nicht abgeneigt, haben aber vorgeschlagen erst mal ein paar Shows auf ihrer Europa-Tour zusammen zu spielen. Was wir dann auch, dank Robert, gemacht haben. Na ja und dann war das halt eine beschlossene Sache. Kenny hat dann auch schon direkt am zweiten Tag der Tour einen Tourplan für unsere Amerika-Tour aufgestellt. Die auch nur dank COMADRE zustande gekommen ist. Sie haben die Tour organisiert, haben uns ihren Bus und ihre Backline zur Verfügung gestellt und Jack hat uns die ganze Tour (ein Monat) gefahren.
Sie haben sich auf jeden Fall den Arsch für uns aufgerissen und wir stehen fuer immer in ihrer Schuld deswegen. Auf der Tour haben wir auch mit GRAF ORLOCK und COMADRE zusammen gespielt, die uns dann regelmäßig das meiste an Kohle, was am Abend reingekommen ist, überlassen haben. Außerdem haben BURIAL YEAR sich auch noch mal für zwei Konzerte zusammen getan. Justin „Gorlocks“ zweite Band GHOSTLIMB hat uns begleitet und Josh von BURIAL YEAR hat mit seiner neuen Kapelle DROWNING WITH OUR ANCHORS das Gleiche getan (die waren sogar so verrückt, dass sie 24 Stunden von San Francisco nach Colorado gefahren sind, nur um mit uns zu spielen).
Was hat Bestand?
Die Freundschaften, die dabei entstanden sind auf jeden Fall. Wir haben auch noch zu allen Kontakt und freuen uns darauf , sie bald mal wieder zu sehen, also DROWNING WITH OUR ANCHORS im April zum Beispiel, GRAF ORLOCK und GHOSTLIMB jetzt im Juni hoffentlich und COMADRE (mit denen wir letzten Sommer ja auch wieder hier in Europa unterwegs waren) eventuell im Juli.
Marc: Sehr viel mehr gibt es da auch eigentlich nicht zu erzählen. Anders war das nur mit Akimbo. Da hat der Martin Hörsch bzw. der Ralf von 2fortheRoad uns auf die Tour mitdraufgebucht.

Zur US Tour: Wie war Resonanz vor Ort? Was würdest du aus der rein finanziellen Sicht sagen? So Aufwand vs Ertrag und wie hast du die Szene dort erlebt (Leute, Locations, Organisation)?
Andi: Die US-Tour, die wir August 2007 gemacht haben, war die beste Tour, die ich je gemacht habe (denke ich kann das mal auch einfach für die Anderen behaupten). Wir hatten uns natürlich alle vor der Tour so unsere Gedanken gemacht, wegen den ganzen Geschichten, die man so hört, dass das Touren in den USA eher schwierig ist, von wegen Kohle, Essen und Pennplätzen und so, aber im Endeffekt lief dann alles eigentlich super. Das lag aber, denke ich, hauptsächlich daran, dass COMADRE sich wie gesagt den Arsch für uns aufgerissen haben, uns Backline und Bus zur Verfügung gestellt haben und bei den gemeinsamen Shows immer darauf geachtet haben, dass wir die meiste Kohle kriegen und zwischen ihnen und GRAF ORLOCK spielen. Bei COMADRE in San Francisco hat man dann sowieso keinen Unterschied mehr zwischen USA und Europa gemerkt, wir konnten Tage lang bei den Jungs abhängen, es gab Barbecues und eigentlich blieben da keine Wünsche mehr offen.
Gut, es war tatsächlich so, dass wir uns bei den meisten Shows selber um Essen kümmern mussten, aber das war Ok und es gab auch Ausnahmen.Im ‚Che Cafe‘ in San Diego gab es zum Beispiel Pizza und danach ging es in eine Eisdiele, die den Eltern von einem der Konzertveranstalter gehörte, wo wir uns für lau mit veganem Eis eindecken konnten – der Hammer! Als wir in Tucson, Arizona gespielt haben, haben wir beim Sänger von GROUNDWORK übernachtet, der uns nach der Show nachts noch Essen gemacht hat und morgens auch noch Frühstück besorgt hat. In Tacoma haben wir ein paar Tage bei der WG von Steven von GRAF ORLOCK gehaust, wo wir super bekocht wurden und außerdem im Keller noch ein Lied geschrieben haben, das wir zusammen mit einem zweiten Song in San Francisco im Studio von Jack von COMADRE noch aufgenommen haben.
Pennplätze zu kriegen war eigentlich auch nie ein Problem, da Jack uns gefahren hat, kannte er eigentlich überall Leute, bei denen wir unterkommen konnten.
Aus finanzieller Sicht würde ich die Tour gar nicht betrachten, da es einfach eine super Erfahrung war und wir auch bereit gewesen wären dafür drauf zu zahlen. Wir hatten uns im Vorfeld auch darauf eingestellt, dass es eben wie ein ganz normaler Urlaub wird, für den man ja auch latzen muss, nur halt mit jeder Menge Bandspaß dabei. Im Großen und Ganzen kann ich aber sagen, dass wir auf null rausgekommen sind, was wiederum nur an den geilen Typen von COMADRE und GRAF ORLOCK lag.
Was die Leute betrifft kann ich eigentlich nur sagen, dass alle super nett waren. Ich glaub wir hatten auch so ein bisschen einen Exotenbonus, es kommen ja glaub ich nicht so viele Bands aus Europa nach Amerika. Bei den Locations ist es halt schon ein bisschen anders als hier. Es gibt halt keine Juzis oder besetzte Häuser oder so was, ok abgesehen von Gilman Street oder dem ‚Che Cafe‘, ansonsten wird da alles mögliche für Shows genutzt. Wir haben in Kunstgallerien, Cafes, nem Plattenladen gespielt und es waren auch viele Hausshows dabei. Die sind einerseits cool, andererseits ist die Organisation bei den Hausshows eher suboptimal, wie ich finde. Meistens wurde dann nämlich kein Eintritt genommen, sondern um Spenden gebeten. Da passierts dann halt, das 50 Leute auf der Show sind und an Spenden gerade mal 20 Dollar reinkommen.
Statement:"If you want to believe in a god or anything else for that matter, do so, but we believe that those things have nothing in common with HC/Punk and D.I.Y. ethics."
Erläuter das mal bitte. Und welche Rolle spielen Texte und Politik bei euch? Wie gehst Du textlich an einen Song ran?
Andi: Es geht halt einfach darum, dass es in der Punk/ Hardcore Szene doch noch jede Menge Leute gibt, die an Gott glauben. Was ich persönlich nicht verstehen kann. Ich finde es eine absurde Idee, dass wir nach unserem Tod in den Himmel oder die Hölle kommen oder so einen Quatsch. Aaber egal, bei mir kann jeder machen, was er will, wenn man dann nachts besser schlafen kann, warum nicht? Was uns allerdings stört ist diese Verquickung von Punk/ Hardcore und Religion. Da haben diese ganzen Tooth and Nail Kasper irgendwas grundlegendes nicht verstanden: Wenn es eine grundlegende Message in der Punk/ Hardcore-Szene gibt, dann doch wohl die eines selbstbestimmten Lebens, dass man an sich selbst glauben soll und nicht die Gebote einer höheren Macht befolgt. Etwas konservativeres kann es doch gar nicht geben.
Ich denke, dass die Texte schon eine große Rolle spielen, gerade im Zusammenhang mit unserer Musik, die ja nun etwas aggressiver ist. Da finde ich es im Gegenzug wichtig und versuche zumindest Texte zu schreiben, die einen Anspruch haben und vermitteln, warum wir so angepisst sind. Es gibt ja genug Dinge über die man sich aufregen kann und wo es sich lohnt gegen anzuschreien, oder einfach auch mal den Frust, die Angst oder Verzweiflung oder eben auch die Liebe, die man verspürt, rauszuschreien. Ist zwar ein Klischee, aber man kann da schon die vielzitierte Katharsis bemühen.
Außerdem differenzieren wir uns dadurch, dass wir nicht über Ritter oder Dämonen singen auch von hirnlosen Metalbands. Ich halte es mit den Texten einfach so, dass ich über das schreibe, was mich beschäftigt, denn die Texte sollen vor allem ehrlich sein. So lange es Dinge sind, die einen selbst berühren und ehrlich rüber gebracht werden (vielleicht auch noch mit Stil und Niveau), kann man glaube ich auch über alles mögliche singen.
Obwohl ich nicht sagen würde, dass wir eine politische Band sind, hat Politik natürlich auch einen Platz in der Band und in den Texten. Es ist ja auch so, dass Politik unser aller Leben beeinflusst und da viele Dinge im Argen liegen, die einen motivieren angepisste Lieder zu schreiben. Problem ist dabei nur, dass ich generell versuche die Texte allgemein zu halten und mich nicht direkt aufs tagesaktuelle Politgeschehen beziehe. Der Sinn dabei ist ganz einfach, dass die Texte auch noch in ein, zwei Jahren einen Sinn machen sollen und dann nicht völlig überholt sein sollen, außerdem soll der geneigte Zuhörer,der sich die Texte durchliest auch etwas mit ihnen anfangen können.
Die Texte an sich schreibe ich eigentlich immer unabhängig von der Musik, sobald mir irgendwas in den Kopf kommt wird es aufgeschrieben, das entwickelt sich dann nach einem Schneeball-Prinzip immer weiter und irgendwann (was durchaus echt lange, mitunter Jahre, dauern kann) steht dann halt ein Text. Wenn wir neue Lieder schreiben schaue ich dann halt, welcher Text dazu passt, also vom Text an sich, aber auch stimmungsmäßig und dann bastel ich halt noch ein bisschen dran rum, bis alles passt.
Wer macht Yskalnari Rec.? Wie kam es dazu?
Marc: Also Yskalnari Recs sind aktuell Maria, Felix und ich. Britta macht eigentlich fast gar nichts mehr, ist aber, wenn sie Zeit hat, dabei. Vorher waren noch andere Leute dabei (immer 4).
Ursprünglich war das eine Idee von mehreren Leuten, die heute alle nicht mehr dabei sind, außer Felix. Zuerst sollte es nur eine Distro sein, nach einer Weile hatten wir, Bock ne Platte zu machen und die EAVES „Höhenangst“ bot sich da quasi direkt an. Und so wurde daraus dann Distro und ein kleines D.I.Y. Label. Die Distro ist eigentlich immer bei TRAINWRECK Konzerten dabei. Die letzte Platte, die wir gemacht haben, war die OMEGA MASSIF „Geisterstadt“ LP. Mal sehen, was noch so kommt. Im Moment sind alle ziemlich busy.
Hast Du Verkaufzahlen bezüglich eurer MCD/12“?
Marc: Also die 12" ist mittlerweile am Ende der zweiten Pressung angelangt. Über die CD habe ich komplett den Überblick verloren, weil wir die immer nach Bedarf nachmachen lassen. Aber Zahlen sind eh langweilig...
Neben TRAINWRECK spielst du noch bei GLASSES. Erzähl was darüber.
Marc: Durch die Trainwreck Touren haben Enrico (drums) und Benni (Bass) uns kennengelernt und dann auch ziemlich schnell gemerkt, dass wir uns musikalisch gut verstehen. Irgendwann im Frühsommer 2008 haben wir dann mal Nägel mit Köpfen gemacht und uns in Göttingen zum Proben getroffen. Nach der ersten Probe kamen dann auch ziemlich schnell 2 1/2 Songs raus, was uns antrieb, noch mehr zu machen und jemanden für den Gesang zu finden. Dann kam Sam dazu und ab dann ging alles ziemlich fix. Wir haben dann die Platte im Dezember 2008 aufgenommen und die erste Show gespielt. Musikalisch bin ich dadurch gut ausgelastet, weil GLASSES ein bißchen straighter und rockiger ist, also Dinge, die ich bei TRAINWRECK nur bedingt einbringen kann und will, aber trotzdem immer schon mal machen wollte.
Was machst du wenn du keine Musik machst?
Marc: Ich mache viel im Autonomen Zentrum Aachen und verdiene mein Geld mit dem Unterrichten von Deutsch als Fremdsprache an der Uni in Aachen. Mein Studium habe ich auch endlich mal beendet .
Glückwunsch. Wie ist es den Spagat zwischen Lehrer und Punker zu leben. Ich muss an Mr. Schneebly aus „School Of Rock“ denken....
Marc: Also das klappt eigentlich ganz gut. Auf der Arbeit haben wir ein gutes Verhältnis und für die US-Tour konnte ich mir sogar mal frei nehmen. Ein Kollege ist dann eingesprungen. Ansonsten habe ich über die Bands, in denen ich spiele, gelernt meine Zeit gut einzuteilen. Alles muss perfekt getimed sein.
Du hast gesagt, du machst viel in Aachen in Autonomen Zentrum. Wie sieht deine Arbeit dort aus und wie bringst du z.b. dein soziales Engagement in Trainwreck unter, spielgelt sich das in deinem Einfluss auf Texte oder ist das Textmonopol bei Andi?
Marc: Ich mache seit Jahren mit einem Haufen von Leuten Konzerte im Laden. Wenn wir selber keine Shows machen, helfe ich bei anderen Veranstaltungen so gut es geht. Aktuell bzw, schon seit Jahren hat das AZ ein paar Probleme, denn es soll evtl. verkauft werden. Früher haben wir viele große Shows dort gemacht, 2002 ist der Laden dann geschlossen worden, wegen Brandschutz (in einem Stahlbetonbunker ...). 2004 konnten wir den Laden wieder aufmachen, allerdings mit der Auflage nur 100 Besucher max. reinzulassen. Das hat dem Laden finanziell teilweise das Genick gebrochen und der Alternativen Kultur in Aachen schwer zugesetzt. Wer mehr darüber wissen will, kann sich unter www.az-aachen. de über den Laden und das aktuelle Programm informieren.
Ich selber bin der Meinung, dass es sehr wichtig ist, Freiräume zu haben, in denen man sich jenseits des Mainstreams entfalten kann. Ich bin in Luxemburg aufgewachsen und da hatten wir solche Läden zum meiner Teeniezeit nicht bzw. nur bedingt. Wir mussten Konzerte in Bars machen oder auf die großen Läden mit hohem finaziellen Risiko und übertriebenen Eintrittspreisen zurückgreifen. Läden in denen so etwas möglich war gab es nicht wirklich. Das AZ ist ideal dafür. In EAVES war dies immer ein wichtiges Thema, da die Schließung da gerade aktuelle war. Es gibt sogar ein EAVES-Interview im OX, wo wir uns zu diesem Thema äußern. TRAINWRECK ist zwar auch mit dem Laden verbunden, jedoch nicht mehr so stark, da wir nicht alle aus Aachen kommen. Wir haben jetzt auch keinen konkreten Text über das AZ, aber Texte wie z.B. "Au revoir tristesse" handeln vom auf Tour sein und dies wäre ohne solche Läden wie das AZ und Leuten, die sich für solche Freiräume einsetzen nicht möglich. Alle Bands, in dem Punk/Hc/Screamo usw. -Bereich sind irgendwie auf solche Läden angewiesen. Vielen Leuten ist dies glaube ich nicht so bewusst.
OK, zurück zum Biz:
Kommen zu eurem neuen Release: „Of Concrete Canyons And Inner Wastelands“. Erzähl einfach mal frei raus, was genau uns da erwartet.
Marc: Also, wir haben seit September 2008 eine kleine Live-Pause gemacht, um neue Songs zu schreiben. Die haben wir dann auch aufgenommen. Insgesamt 6 Songs. Geplant für diesen Sommer auf Adagio830 Rec, sowohl CD als auch LP.
Grob beschäftigen wir uns mit urbanem Leben. D.h. das wir versucht haben, das bedrohende und erstickende aber auch faszinierende von Großstädten/ Betonwüsten, artworktechnisch, musikalisch und textlich umzusetzen. Die Lichter der großen Städte haben schon immer eine magische Anziehungskraft auf Menschen gehabt. In diesen Städten liegen "Erfolg", Misserfolg, Hoffnung und Hoffnungslosigkeit eng beieinander. Vieles, was man an der Gesellschaft kritisieren kann, findet einen fruchtbaren Boden in großen Städten, wo der einzelne Mensch als Individuum untergeht. Sei es Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, stumpfes 9 to 5 Gearbeite, Profitgier, Intoleranz, Hass und vieles mehr.
Seinen Ursprung hat das Ganze darin, dass Andi auf unserer 12" von 2006 schon einen Text darüber geschrieben hat („Charme of flickering lights“). Den Song spielen wir ja in fast jedem Set am Anfang und wir merkten, dass es da textlich noch mehr Potenzial für weitere Songs gab. Musikalisch wird es wieder etwas melodiöser und chaotischer als auf der 4way Split.
Wie ist das bei euch mit dem Songwriting? Wie entsteht ein Song bei Trainwreck?
Marc: Früher haben Felix und ich immer die Grundriffs gehabt und an denen dann zusammen geschraubt. Seit einiger Zeit läuft das auch ganz gut zwischen Timo und Felix. Die Songs entstehen aber immer zusammen und wenn einer überhaupt nicht zufrieden ist, wird es auch nicht genommen, aber das ist glaub ich noch nicht passiert.
Wie kam die 2009 US Tour zustande?
Andi: Wir wollten noch mal rüber und COMADRE haben uns wieder angeboten mit ihnen zusammen zu touren. Die Überlegung gab es aber schon nach der gemeinsamen Europa-Tour im vergangenen Jahr.
Was ist dieses Mal an Aufwand zu tun, um diese Tour spielen zu können?
Andi: Eigentlich nicht viel, halt warte, das stimmt gar nicht, eigentlich ist es doch ganz Viel: Die neue Platte muss bis dahin fertig sein und rüber geschickt werden, wir müssen noch Merch machen lassen, Marc musste seinen Chef beknien, dass er überhaupt weg darf. Und wir müssen Jack von COMADRE unsere Lieder beibringen, damit er für Marc die Gitarre uebernehmen kann wenn Marc fünf Tage eher nach Hause muss, eben wegen seinem Chef.... Ansonsten das Übliche halt Flugtickets, Mietwagen, den Rest regeln die Comadre-Bois wieder, also das Booking, wir können ihr Equipment benutzen etc..

Quick, dirty und persönlich:
Wann hast Du das letzte Mal Deine Eltern gesehen?
Andi:Schätze heute.
Marc: Mitte März an meinem Geburtstag
Wann hast Du dich das letzte Mal missverstanden gefühlt?
Andi: Haha, auch heute, ich fühl mich dauernd missverstanden, schätze in jedem Kopf tickt es anders....
Marc: Bestimmt vor 5 minuten...
Wann hattest du das letzte Mal das Gefühl, dass dich jemand abgezogen hat?Andi: Hmm, weiß nicht, heute? Als ich mal wieder drüber nachgedacht habe wie mein Arbeitgeber mich ausnutzt.
Marc: Mein Vermieter...
Wann hast Du mal jemand abgezogen? Andi: Schätze das war 2007 in Amerika, da hab ich quasi einen Ipod im Geschäft geklaut, aber nur quasi, weil ich eigentlich zahlen wollte, der Verkäufer aber nicht mein Geld genommen hat, na und da bin ich dann halt mit Ipod und Geld gegangen... is eigentlich eine umfangreichere Geschichte...
Marc: Bestimmt als Kind irgendwann mal, da war ich nicht so nett.
Letztes von dir gelesene Buch?Andi: „Hollywood“ von Charles Bukowski.
Marc: Karl der Große und das Erbe der Kulturen
Letzter von dir gesehener Film?Andi: Der letzte Film, den ich gesehen habe war „They live“ von John Carpenter, den kannt ich aber schon. Davor hab ich irgendwann „Factotum“ gesehen, so eine Art Biopic über Charles Bukowski.
Marc: Hulk
Letzter von dir gekaufte Film?Andi: Return of the Streetfighter mit Sonny Chiba, hab ich aber noch nicht gesehen, sollte ich wohl gleich mal in Angriff nehmen...
Marc: Blade Runner Special Edition
Letzer von dir gehört Song?Andi: Habe eben noch so einen Sampler gehört. Weiß aber nicht welche Band mit welchem Lied lief. Davor lief im Auto auf der Nachhausefahrt Converge mit “Conduit”. „Every syllable my swinging hammer and every hesitation is a loss to them, in the name of those lost to you, for them this time it is war, for me it's easier to just walk away“ hmm ja, sehr gut...
Marc: Irgendwas von Blink 182
Letztes von dir gekauftes Album?Andi: Das muss wohl besagter Sampler namens „Israfel“ gewesen sein oder eine AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD EP.
Marc: Cloak/Dagger „We Are“ LP
Letztes von dir gekauftes Kleidungsstück?Andi: Weiß nicht, ein Shirt von DROWNING WITH OUR? Ich kauf nur selten Klamotten, hauptsächlich, weil mir nichts gefällt.
Marc: Hemd
Das letzte Mal als du dachtest :”Unglaublich!!!!!!”Andi: Würde sagen, das war als ich in der Zeit den Artikel „Der amerikanische Blues“ gelesen habe. Da gings darum, wie hart die Wirtschaftskrise die Leute in Amerika trifft. Die Autorin hat dann Leute bei ner Armenspeisung befragt, wo viele waren die Haus und Job verloren hatten und einer meinte halt, das man Armut erst richtig mies zu spüren bekommt, wenn man sich nicht mehr waschen kann. Dass die Krise teilweise doch sehr hart zuschlägt hätt ich nicht gedacht...
Marc: Mafia-Board...
Wann hast du das letzte Mal darüber nachtgedacht, alles einfach hinzuschmeißen und den langen Schuh zu machen?Andi: Den langen Schuh? Meinst du- nen Dachs machen, auf Raupe gehen, abhauen? – Jeden Tag.
Marc: Och, schon lange nicht mehr... ich bin echt froh, dass alles so läuft wie jetzt, war nicht immer so...
Wann hast du das letzte Mal gehasst?Andi: Eben noch, haha, weiß aber nicht mehr wieso, da ist definitiv zu viel Hass in meinem Leben...
Marc: Als unser Geschäftsführer mich anrief und meinte, dass ich nicht in den USA touren könne...
Der letzte gute Ratschlag den dir jemand gab?Andi: Von meiner Freundin: Sie hat mir geraten mich eines Themas für die Zeitung anzunehmen und hatte (mal wieder) den richtigen Riecher.
Marc: Mach mal langsamer,sonst kriegste noch nen Infarkt. Mein Mitbewohner.
Wann hast du dich das letzte Mal als Rockstar gefühlt?Andi: So hab ich mich noch nie gefühlt, wieso auch? Weil wir in stinkigen Kellerlöchern vor 30 oder 50 Leuten spielen, die ab und zu Mal mit dem Kopf nicken? Lustigerweise hab ich diese Frage aber schon gehört als wir das letzte Mal in Berlin gespielt haben. Aber auch wenn das Konzert da ausverkauft war: So bald ich anfangen sollte mich als Rockstar zu fühlen, läuft irgendwas falsch. Es geht uns ja eben gerade darum mittelbare und persönliche Musik zu machen, von Freunden für Freunde sozusagen, ohne Barrieren oder so Profilierungsgedöns. Wir machen ja noch immer PUNKrock und keinen Stadionrock...
Marc: Wie, nur gefühlt?
Wann war deine letzte körperliche Auseinandersetzung?Andi: Schon lange her, kann ich micht nicht mehr dran erinnern...
Marc: Lange her...habe eigentlich ne pazifistische Grundeinstellung. Aber ich musste den Ein oder Anderen schon mal aus dem AZ befördern...
Wann hat du dich das letzte Mal richtig glücklich gefühlt?Andi: Bei meiner Freundin zu Besuch in Hamburg.
Marc: Im Moment läuft alles so, wie ich es will!!
Michael Echomaker
www.myspace.com/trainwreck5